Ausflug der 6. Klassen nach Würzburg
von Christine Hommel
Auf den Spuren jüdischen Lebens
Am 8. Februar 2024 besuchten die sechsten Klassen im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts wie jedes Jahr das Museum „Shalom Europa“ in Würzburg. Zwei Etappen standen an diesem Tag auf dem Programm. Je nach Gruppe begannen die Schüler mit einer Stadtführung oder dem Besuch des Museums mit angeschlossener Synagoge. Der Stadtrundgang, geleitet von Herrn Feller, brachte die Schüler an die ehemaligen Stätten jüdischen Wirkens, wie zum Beispiel an das heutige Archiv mit Bibliothek des Bistums Würzburg, wo früher die Synagoge stand, welche aber in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Außerdem bekamen die Schüler erklärt, dass sich am heutigen Marktplatz ein jüdisches Ghetto befand, in dem alle Juden, egal ab reich oder arm, gemeinsam auf engstem Raum leben mussten. Vor dem Geschäftshaus „Kaufhof“ erfuhren sie, dass dieses Gebäude früher Kaufhaus „Ruschkewitz“ hieß und nach der „Arisierung“ günstig von dem Unternehmer Joseph Neckermann erstanden wurde. Auch einige Stolpersteine bemerkten die Schüler auf ihrem Weg durch Würzburg. Diese sollen an das Schicksal der vielen Menschen erinnern, die während des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und getötet wurden. Am Bahnhof endete der Stadtrundgang mit dem Mahnmal „DenkOrt“ des Würzburger Architekten Matthias Braun. Hier sahen die Kinder zurückgelassene und herrenlose Gepäckstücke – eine Erinnerung an die Deportationen der Juden zwischen 1941 und 1943. Die Schüler entdeckten auf jedem Gepäckstück einen Ortsnamen, und Herr Feller erklärte, dass an jedem der aufgeführten Orte eine Kopie des Gepäcks stehe. Im jüdischen Museum erhielten die Schüler Einblicke in das Leben der Juden und das Erlernte konnte vertieft werden. Feiertage und der jüdische Kalender wurden erklärt, eine Laubhütte konnte besichtigt werden. Die Kinder sahen sich eine echte Thora an und wurden über die Speisevorschriften im jüdischen Glauben informiert. Außerdem durften alle einmal in die Synagoge, wo der Ablauf des jüdischen Gottesdienstes erklärt wurde. Pünktlich mit dem Unterrichtsende kamen die Schüler nach einem informativen, aber sehr nassen Vormittag aus Würzburg zurück.