Maximal Unsichtbar – Besuch einer Autorenlesung zum Thema Inklusion
von Sonja Müller
8. Jahrgangsstufe beim Lohrer Jugendliteraturfestival
Am 17. Oktober besuchten die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule das Literaturfestival in der Stadthalle Lohr, begleitet von den Lehrkräften Frau Müller, Frau Sauerbier und Frau Sander. Im Rahmen des Festivals hatten sie die Gelegenheit, die Autorin Nicol Goudarzi kennenzulernen, die ihr Buch „Maximal unsichtbar“ vorstellte. Die Lesung bot interessante Einblicke in die Thematik von Freundschaft, Selbstbewusstsein und dem Umgang mit Behinderungen.
„Maximal unsichtbar“ erzählt die Geschichte von Maxima, einer fünfzehnjährigen Schülerin, die aufgrund von Mobbing in der Schule versucht, unsichtbar zu bleiben. Als sie jedoch Bastian, einen Mitschüler mit körperlicher Behinderung, kennenlernt, der durch einen Sprachcomputer kommuniziert, beginnt sich ihr Leben zu verändern. Gemeinsam erleben Maxima und Bastian viele Abenteuer, sowohl in der Schule als auch in einer Fantasy-Rollenspiel-Welt, in der sie als Magier unterwegs sind. Die Geschichte zeigt, wie Maxima durch diese Freundschaft zunehmend an Selbstbewusstsein gewinnt, während Bastians Behinderung immer mehr in den Hintergrund rückt.
Ein besonderer Fokus des Vortrags von Nicol Goudarzi lag auf dem Thema unterstützte Kommunikation, wie sie von Bastian mithilfe eines Sprachcomputers genutzt wird. Die Autorin verdeutlichte dies den Schülerinnen und Schülern anhand eines humorvollen Beispiels: In ihrer Präsentation zeigte sie ein Bild von Babyyoda, um die Funktionsweise solcher Geräte zu veranschaulichen. Dies diente dazu, das Thema auf anschauliche und zugängliche Weise zu erklären.
Zudem berichtete Goudarzi, dass sie bei der Überarbeitung ihres Buches von einer jungen Frau unterstützt wurde, die – wie die Hauptfigur Bastian – im Rollstuhl sitzt und mithilfe eines augengesteuerten Sprachcomputers kommuniziert. Diese Erfahrung half der Autorin, die Figur Bastians authentisch und einfühlsam darzustellen.
Nicol Goudarzi selbst brachte den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Inhalte ihres Buches näher, sondern sprach auch über ihren eigenen Werdegang. Schon früh wusste sie, dass sie auf keinen Fall Lehrerin werden wollte, sondern stattdessen Geschichten schreiben wollte. Heute setzt sie sich aktiv für eine inklusive und barrierefreie Literaturpädagogik ein und engagiert sich in verschiedenen literarischen Gruppen, darunter das PEN-Zentrum Deutschland.
Die Lesung bot den Schülerinnen und Schülern der Georg-Ludwig-Rexroth-Realschule einen wertvollen Einblick in die Themen Mobbing, Inklusion und Freundschaft und regte zu interessanten Diskussionen im Anschluss an.